45. Treffen Junger Bergsteiger – Jubiläum gekrönt von Sonnenschein.Die Sonne hat es in diesem Jahr endlich mal wieder gut gemeint, vier Tage Sonnenschein hatten wir lange nicht. Doch fangen wir von vorn an. Die Anmeldung öffnete am 1.Februar und bereits nach zweieinhalb Stunden waren alle Plätze vergeben! Wir sind begeistert über den Zuspruch, den wir damit erfahren! Leider sind die Plätze jedes Jahr auf 140 Teilnehmer begrenzt. Allen die es dieses Jahr nicht geschafft haben drücken wir für das kommende Klettertreffen die Daumen! Am Mittwochabend vor Himmelfahrt war es endlich soweit, nach Wochen und Monaten der Vorbereitung trafen sich 275 Teilnehmer, Betreuer und Kampfrichter auf der Burg Hohnstein. Mit dabei war auch das MDR BIWAK-Team, welches uns die nächsten Tage begleiten sollte. 20:00 Uhr versammelten sich alle Teilnehmer zur offiziellen Eröffnung im Burggarten und im Anschluss wurden schon die ersten Stationen für den Donnerstag auf der Burg aufgebaut. Nach vier Jahren mit zwei Klettertagen hatte sich das Org.-büro dazu entschieden, die technischen Stationen mal wieder auf der Burg zu absolvieren. Das Miteinander stand dabei ganz klar im Vordergrund und jeder konnte so bei den Stationen der anderen Altersklassen über die Schultern schauen. Der Donnerstag begann mit leichtem Nieselregen, kühlen Temperaturen und einem bitterkalten Wind. Die Sonne musste erst noch überredet werden, lieî sich auch nicht lang betteln und beglückte uns ab Mittag für den Rest des langen Wochenendes. Ab 7:00 Uhr gab es Frühstück und gegen 9:00 Uhr begannen die Stationen. Die Altersklassen 1 bis 4 mussten ihre Kenntnisse in den Stationen Halten eines Sturzes, Selbstrettung, Schlingen und Knoten und Standplatzbau beweisen. Die stellenweise recht hohen Anforderungen, bei denen selbst die Erwachsenen noch Sachen lernten, absolvierten alle mit Bravour. An den wenigen Stellen, an denen es hakte, halfen die Kampfrichter und erklärten mit Geduld wie die Situation richtig zu meistern wäre. Die Wissensvermittlung steht klar im Vordergrund, mit dem Ziel, dass die Teilnehmer zukünftig sicher in den Bergen der Welt unterwegs sein können und in Notsituationen wissen was zu tun ist. Die „Groîen“ aus der Altersklasse 5 zeigten ein erfreulich hohes Niveau im mgang mit der Bergung eines Verletzten aus der freien Wand und der Ersten Hilfe, bei der es galt eine leblose Person zu reanimieren sowie am Unfall beteiligte Personen zu beruhigen. Schlingen und Knoten mussten auch von der Altersklasse 5 gelegt werden. Gerade für die „nicht-sächsischen“ Mannschaften die ideale Gelegenheit ihr Können von den Kampfrichtern bewerten zu lassen, um den für sie nicht alltäglichen Umgang mit Schlingen zu vertiefen. Es folgte noch die typisch sächsische Station Baustelle in freier Wand. Hier musste in senkrechter Wand gebaut werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf die durchgehende Sicherungskette gelegt wurde. er Tag neigte sich am Lagerfeuer dem Ende, wo nochmal die neuen Erkenntnisse diskutiert wurden und sich insgeheim alle auf den bevorstehenden Klettertag freuten. Seit langem konnten die Teilnehmer mal wieder die Schwierigkeit ihrer Wahlwege am Tag vor dem Klettern gegenüber der der Anmeldung korrigieren. Viele wissen im Februar noch nicht zu 100% wie fit sie zum Treffen sind und wir vom Org.-büro wollten ganz klar, dass durch die offene Einschreibung insgesamt schwerer geklettert wird, wenn man sieht was die Konkurrenz klettern will. Doch auch dieses Jahr zeigt sich ein Negativtrend was die gekletterten Schwierigkeiten anbelangt. Wir hoffen natürlich, dass sich dieser in den nächsten Jahren wieder umkehrt. Freitag, Klettertag! Der Gesamtleiter rief 5:30 Uhr zum Frühstück und machte sich keine Freunde. Doch die Busse fuhren bereits 7:30 Uhr nach Schmilka und die Wege mussten von den Kampfrichtern bis 9:00 Uhr zum Start der Stationen eingehangen werden. Die Lehnsteigtürme waren zum Ziel erkoren wurden, zuletzt war das Klettertreffen 1999 hier zu Gange. Bis auf wenige Ausnahmen lagen alle Wege in der Sonne, was vor allem bei den Kampfrichtern, die den ganzen Tag die Teilnehmer bewerten, gut ankommt. An dieser Stelle ein riesen Dankeschön an die über 60 Kampfrichter, die vier Tage ihrer Freizeit opfern und nur so die Veranstaltung ermöglichen. Ebenso an die Mannschaftsleiter, die vor allem bei den Jüngeren dafür sorgen, dass jeder rechtzeitig zur Station kommt und nicht zuletzt das ganze Jahr über an der Vorbereitung der Teilnehmer beteiligt sind. Jeder Teilnehmer musste zwei Wahlwege und zwei Pflichtwege klettern, letztere meist typisch sächsisch: Riss oder Kamin. Einfluss in die Bewertung finden die Schwierigkeit und der Kletterstil. Es galt möglichst flüssig und sauber zu klettern, weshalb viele Teilnehmer auf Nummer sicher gingen und deutlich unter Ihrer Leistungsgrenze kletterten. Auf dem Rückweg zum Bus lag idealerweise eine Eisdiele, welche dann doch ob der recht warmen Temperaturen ganz guten Umsatz durch uns machen konnte. Am Abend versammelten sich wieder alle auf der Burg. Den Abend umrahmten nach Mannschaftsleiter- und Kampfrichterbesprechung, Peter Brunnert mit einem Vortag aus seinem aktuellen Buch ‚Klettern ist säxy‘, Felix Bähr mit dem Film ‚Affen(geile)Steine‘ und ein Film vom Treffen Junger Bergsteiger 1972 welchen BIWAK aus den Archiven des MDR ausgegraben hatte. Danach fielen auch die Meisten in die Betten, das zeitige Aufstehen, die vielen schönen Kletterwege und die pralle Sohne hatte ganz schon gezehrt. Die „Groîen“ sangen noch bis tief in die Nacht hinein im Burgkeller am offenen Kamin zünftige Burschen- und Berglieder. Am Samstag, Frühstück erst ab 7:00 Uhr, stand für die Altersklassen 1 bis 4 die Erste Hilfe, ein Quiz rund um das Klettern, dessen Geschichte sowie Flora und Fauna mit anschlieîendem Orientierungslauf auf dem Programm. Neben einem Radunfall in der Altersklasse 3, waren mehrere Kopfplatzwunden in der Altersklasse 1 zu verarzten und eine Diabeteserkrankung in der Altersklasse 4 zu erkennen. In der Altersklasse 2 mussten die Teilnehmer einen Schock erkennen. Bei dem Orientierungslauf steigen die Anforderungen mit den Altersklassen, die Altersklasse 4 musste dieses Jahr, für viele ungewohnt, einen Höhenlinien OL absolvieren. Auf den Karten fehlten die Wanderwege und nur anhand der topografischen Karte musste der schnellste Weg zu den Bewertungspunkten gefunden werden. Auch die Zeit musste im Auge behalten werden, 2h waren angesetzt und jede Minute darüber hinaus kostete massiven Punktabzug. Selbstredend durften nur Wanderwege genutzt werden. Die Altersklasse 5 hingegen vergnügte sich am Honigstein und der Lok beim freien Klettern. In die Wertung ging der jeweils schwerste Weg, den jeder in der Mannschaft vorstiegen ist, ein. Zurück auf der Burg Hohnstein wurde die verbleibende Zeit zum Abendessen und abendlichen Programm mit Slacklinen, viel gerede und sonnen gefüllt, während im Org.-büro die Rechner qualmten, Bewertungen eingetippt, Urkunden geschrieben und Preise sortiert wurden. Der kleine Schauer zum Abendessen hat das tolle Wochenende nicht getrübt und spätestens zur Siegerehrung strahlten alle Augen wieder. 20:00 Uhr war es dann soweit. Der Abend begann mit einem kleinen Filmbeitrag „Impressionen zum 45. Klettertreffen“. Im Anschluss daran, fand der legendäre, in diesem Jahr wieder mit zahlreichen Beiträgen gefüllte Kulturwettstreit um den goldenen Tommy statt. Dieser ging diesmal nach Hamburg – mit einer tollen Interpretation des Kletter-Tatorts. Voller Vorfreude und Spannung wurde dann auch die Siegerehrung erwartet. Alberthain, eine Dresdner Ska-Band spielte im Anschluss zum Tanz auf, mit Musik aus der Dose ging‘s weiter. Und auch im Burgkeller wurde natürlich wieder bei Gesang und Gitarre am Feuer gesessen. Das Treffen Junger Bergsteiger 2006Nach dem verregneten Klettertreffen 2005 wurde das Treffen auch in diesem Jahr bei unterschiedlich starker Bewölkung von Regenfällen und abnehmenden Temperaturen begleitet.
Aufgrund der Wetterlage musste das für den Freitag geplante Klettern in der Sächsischen Schweiz leider abgesagt werden. Mit der Kletterhalle "XXL - Die Wand" stand jedoch eine "Regenvariante" bereit, die erstmalig und mit Erfolg durchgeführt wurde, auch wenn bei einigen Details sicher organisatorische Verbesserungen notwendig sind. Alle Teilnehmer kletterten ihren Pflichtweg sowie 3 Wege in selbst gewählten Schwierigkeiten. Auch der Sonnabend wurde von teilweise heftigen Regenschauern begleitet. Wiederum mussten die Kampfrichter viele Stunden mit Regen- und Daunenjacken an den verschiedenen Stationen ausharren. Bis zum Abendessen hatten alle Mannschaften die Verletzten versorgt (1.Hilfe) alle Posten gefunden (Orientierungswanderung) und beim "Kletterführerlesen" ihre Kreativität gezeigt. Leider war für die Teilnehmer der Altersklasse V auch an diesem Tag das Klettern (wetterbedingt) nicht möglich, sodass sie nach den Stationen "Flaschenzug" und "Schlingen legen" ebenfalls an der Wanderung teilnahmen. Der Abschlussabend begann mit tollen Kulturbeiträgen und einem spannenden Wettstreit um den "Goldene Tommy", der wieder an die Ulmer ging. Nach der Siegerehrung der Mannschaften wurde bei Musik von "Flowing Tide" getanzt und gefeiert, bevor der Abend zu später Stunde im Burgkeller endetet. Das Treffen Junger Bergsteiger 2001Das letzte Treffen war ein voller Erfolg. Nicht zuletzt
weil Petrus uns sehr gnädig war und super Wetter bescherte. 1969 - 1979 Wie es begann "Das Treffen Junger Bergsteiger in seinem ersten Jahrzehnt"
Dabei sollte es nicht bleiben. Die begeisterte Zustimmung,
die gemeinsam entwickelten Ideen zu einem Klettervergleich
und die neu entstandenen Kontakte ließen die Wegbereiter
auch in den Folgejahren Treffen organisieren. Von Anfang
an schätzten alle die Möglichkeit, sich einmal
im Jahr in so großem Rahmen erlebnisreich mit Gleichgesinnten
zu treffen. Unter der Leitung der bekannten Alpinistin Christel
Gladun wurde ein Wettkampfmodus für die 10- bis 16jährigen
entwickelt, der dazu beitrug, dass die teilnehmenden Kinder
und Jugendlichen nach ihrer Zeit als Teilnehmer ringsum
gut ausgebildet ihre ersten eigenen Klettertouren angehen
konnten. Sicher, der Wettkampf wurde ständig modifiziert, manche
Idee hat sich als Irrweg erwiesen. Die Quartierfrage konnte
1973 endlich langfristig geklärt werden - seitdem ist
die Jugendburg Hohnstein mit ihrer idealen Lage fast immer
Gastgeber gewesen. Aus insgesamt 52 Klubs kamen die 1700
Teilnehmer des Treffens in den ersten 10 Jahren. Das schöne
Wetter vom ersten Treffen blieb der Veranstaltung nicht
immer treu, deshalb wurde ab den 6. Treffen 1975 auf die
Schulferien im Frühjahr ausgewichen. Noch eine Neuerung
gab es in diesem Jahr: erstmals nahmen Tschechische Kinder
an unserem Treffen Teil. Toller Anreiz für die Hohnstein-Sieger:
Sie nahmen im Austausch dann an den tschechischen Jugend-Meisterschaften
im Bergsteigen teil. So hatte sich das "Treffen" innerhalb weniger Jahre schnell etabliert. Daß dessen Reiz nicht nachlässt, zeigt heute die Teilnahme vieler Kletter-Kinder, deren Eltern sich vor 25, 30 Jahren selbst als Teilnehmer beim Treffen ihre ersten Sporen verdienten... 1980 - 1989 "Das Treffen in den Achzigern"Mit dem Treffen Junger Bergsteiger in der DDR Endzeit gibt
es sicher so viele persönliche Erfahrungen wie Teilnehmer.
Das Treffen war zu einem festen Programmpunkt im Deutschen
Verband für Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf
(DWBO) geworden. Die konstant rund 200 Teilnehmer (Kapazitätsgrenzen
setzte die Bettenzahl der Burg) kamen aus vielen Berg- und
Flachlandgebieten der DDR: Thüringen, Harz, die starken
Berliner und Brandenburger Fraktionen, der Raum Halle?Leipzig?Zeitz,
Freiberg und Karl?Marx?Stadt, Zittauer Gebirge und nach
wie vor relativ wenig Dresdner Sektionen Die Anforderungen
an die Klettertechnische Ausbildung und die sportliche Kondition
waren gestiegen der Wettkampfgedanke rückte immer mehr
in den Vordergrund.
Seit 1990 "Das dritte Jahrzehnt"Mit dem Ende der DDR war natürlich auch die Zeit der
DDR-Bestenermittlung zu Ende. Wie nun weiter? Gibt es weiter
Interesse? Wer finanziert das alles? Welchen zeitlichen
Umfang könnte das Treffen haben? Eines war klar, demnächst
würden erst einmal kleinere Brötchen gebacken.
Das Motto der 1991/92 zunächst nur rund 80 Teilnehmer:
Zurück zu den Anfängen, also Begegnung statt Leistungssport.
Damit war der Name "Treffern Junger Bergsteiger"
wieder Programm. Herbst 1972 KönigsteinErste Begehung (Aufzeichnungen aus meinem Bergfahrtenbuch)
Michael Großer nach oben |